Für einen starken Tarifvertrag: AWO-Beschäftigte schmücken die AWO Geschäftsstelle in Siegen mit ihren Forderungen
AWO-Beschäftigte setzten sich am 16. März mit betrieblichen Aktionen für einen starken Tarifvertrag ein. Ziel ist es, vor der kommenden Verhandlungsrunde den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Die Beschäftigten kamen bereits um 6:45 Uhr in der Koblenzer Straße und in der Parkstraße in Siegen zusammen, um ihre Forderungen zum Ausdruck zu bringen. Dabei wurde die Geschäftsstelle mit Bannern, Zitaten von Beschäftigten und anderen Mitteln geschmückt.
Seit Ende Februar verhandelt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit den Arbeitgebern der AWO über den Tarifvertrag der AWO in NRW. Betroffen sind davon rund 35.000 Beschäftigte der Altenpflege, der Kitas, der Offenen Ganztagsschulen (OGS) sowie anderer sozialer Einrichtungen. Die AWO NRW beschäftigt insgesamt rund 60.000 Menschen.
„Die Pandemie macht deutlich, dass soziale Arbeit, Erziehung sowie Pflege für unsere Gesellschaft überlebenswichtig sind. Trotzdem werden soziale Berufe noch immer nicht angemessen vergütet. Deshalb fordern wir auch bei der AWO Verbesserungen, beispielsweise durch einen Mindestbetrag von 75 Euro. Die unteren Entgeltgruppen müssen gestärkt werden, sonst droht den Beschäftigten der direkte Weg in die Altersarmut. Das kann auch der Arbeitgeber nicht wollen. Der Anschluss, beispielsweise zum öffentlichen Dienst, ist groß. Darüber hinaus muss dringend etwas gegen Überlastung und Personalmangel getan werden“, erklärte Jasin Nafati, ver.di Bezirk Südwestfalen.
„Die Tariflandschaft bei der AWO gleicht einem Flickenteppich. In einigen Häusern gelten unterschiedliche Tarifverträge, in anderen gibt es keine Tarifbindung. Das sorgt für Unzufriedenheit und spaltet die Belegschaften. Deshalb fordern wir die Arbeitgeber auf, sich gemeinsam für eine flächendeckende Tarifbindung bei der AWO einzusetzen - so wie es die AWO zu ihrem 100-jährigen Jubiläum verkündet hat,“ so Jasin Nafati.